Belize
Glück hat, wer die Fallen Stones Jungle Lodge im südlichen Belize noch besuchen konnte, bevor sie von ihrem Gründer aus Altersgründen aufgegeben und verkauft wurde. Am Rande der ausgedehnten Urwälder gelegen, die sich über die Maya Mountains bis nach Guatemala in das Petén-Tiefland erstrecken, bot die Lodge einen idealen Ausgangspunkt für die Erkundung des südlichen Belize. Von der Jungle Lodge aus konnte man ein phantastisches Panorama bewundern und weit nach Guatemala hineinblicken. In bequemer Weise ließen sich die Maya-Ruinenstätten Lubaantun und Nim Li Punit erkunden oder, etwas mühselig, das weiter entfernte Pusilhá aufsuchen. In der Nähe befinden sich Dörfer der Kekchí-Maya und der Naturlehrpfad am Blue Creek, außerdem ist es nicht weit zur Kleinstadt Punta Gorda. Leider hat am 8. Oktober 2001 der Hurrican Iris die Region gestreift und erhebliche Schäden am Urwald verursacht. Auch die Fallenstones Lodge wurde schwer beschädigt, jedoch rasch wieder aufgebaut. Schlimme Schäden gab es auch südlich am Blue Creek. In der Folge sind Touristen weggeblieben und viele Menschen der Region sind nahe an den Ruin gebracht worden. Trotzdem ist die Landschaft reizvoll und noch immer einen Besuch wert. Unzählige Kolibris, die mit ihren filigranen Flügeln aufgeregt fibrieren, lassen vergessen, dass der Hurrican manchen größeren Vertreter der Vogelwelt vertrieben hat. Unterhalb der einstigen Lodge liegen einige versteckte, niedrige Hütten, die Butterfly Farm. Hier werden Schmetterlinge gezüchtet und für Ausstellungen und tropische Gärten in alle Welt versandt. Während die Lodge als Übernachtungsplatz für Reisende aufgegeben wurde, besteht die dazu gehörige Schmetterlingsfarm noch immer. Hier finden einige Kekchí aus dem nahe gelegenen San Pedro Colombia dringend benötigten Lohn - Belize ist ein armes Land mit hoher Arbeitslosigkeit und - für unsere Verhältnisse - minimalen Sozialleistungen.
Text und Abbildungen: R. Oeser (2002)
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